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Teil 1 (aktuelle
Seite)
Teil 2
Noch mehr bzw. tiefergehende Informationen zu diesen
Themen finden Sie in meinem Buch "ABC rund ums Wohnmobil".
Kühlschrank, Kompressor- bzw. Absorberkühlung
In Wohn- bzw.Reisemobilen werden Kühlschränke mit eingebautem Gefrierfach (70-100l) aber
natürlich auch Kühl- bzw. Gefrierschrankkombinationen mit Volumen bis zu 180l
verwendet. Die Geräte werden mit 230V~, 12/24V= oder Gas betrieben und in
verschiedenen Breiten (normal 50cm, Slimline 42cm) und als Towermodelle
angeboten. Das Gas entnimmt der Kühlschrank den Gasflaschen, die 230V~ kommen
über den externen CEE-Anschluss und der 12V-Betrieb ist nur während der Fahrt
bei laufendem Motor möglich. Um die Kühlleistung für Kühlschränke richtig
einordnen zu können werden deren Eigenschaften nach Norm IEC 62552 eingeordnet.
Dazu dienen u.a. Klimaklassen. Je nach Kennzeichnung der Geräte auf dem
Typenschild sind diese für die unterschiedlichen Umgebungstemperaturbereichegeeignet.
SN = Subnormal: für Umgebungstemperaturen von +10 °C bis +32 °C
N = Normal: Eignen sich für Temperaturen von +16 °C bis +32 °C
ST = Subtropisch: für Umgebungstemperaturen von +16 °C bis +38 °C
T = Tropisch: Eigenen sich für Temperaturen von +16 °C bis +43 °C
Kühlschränke für Wohnmobile sollten eigentlich ST oder T sein, die Klassen SN und N sind normale
Haushaltskühlschränke.
Für den Wärmeentzug gibt es zwei Prinzipien, die
Absorber- oder die Kompressorkühlung.
Der Kompressor ist bei gleichem Volumen beim Energieverbrauch (aber nicht bei
den Kosten auf dem CP), beim Gewicht und bei der Klimaklasse nach DIN EN ISO
15502 im Vorteil. Ein 12V Kompressor benötigt aber mehr Strom als ein
Absorber im Gasbetrieb, allerdings weniger als ein Absorber im 12V Betrieb.
Außerdem sind die Laufgeräusche des Kompressore hörbar. Der Absorber hat den Vorteil, dass er zusätzlich mit Gas
betrieben werden kann und keine Laufgeräusche verursacht. Sein Nachteil ist eine
gewisse Lageabhängigkeit.
Das Wohnmobil muss, vor allem bei älteren Kühlschrankmodellen, in Längs- und
Querrichtung waagerecht stehen, damit der Kühlschrank optimal arbeitet.
Technologisch bedingt, lässt die Kühlleistung bei hohen Außentemperaturen (ab 32-35°C) stark nach.
Der maximal erreichbare Temperaturunterschied (Temperatur Kondensatorausgang zu
Kühlschrankinnentemperatur) liegt technisch bedingt bei etwa 25 bis 28K.
Aber egal um welches Kühlprinzip es sich handelt, ein Kühlschrank ist eine
Wärmepumpe, die Wärme aus dem Kühlschrankinneren nach außen transportiert!
Für beide Systeme gilt: Sie sind abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen
Kondensereingang zur Außentemperatur. Die Kühlfähigkeit ist also auch von den
Lüftungs- und Einbaubedingungen abhängig!
Die dem Kühlschrank entnommene Wärme muss abgeführt werden. Dies erfolgt auf der
Kühlschrankrückseite durch Konvektion am Kondensator
Die Luft erwärmt sich an den Kühllamellen, steigt nach oben und entweicht durch
das obere Entlüftungsgitter, wobei die kühlere Luft von außen durch
das untere Gitter nachströmt. Damit ist auch klar, dass so ein Kühlschrank im
Frühjahr/Herbst natürlich besser kühlt als im Sommer bei +40°C im Schatten. Bei
manchen Wohnmobilen wird aus optischen Gründen auf die Lüftungsgitter verzichtet
und die Be- und Entlüftung erfolgt über Bodenloch und Dachhutze. Eine ungestörte
Konvektionsströmung ist hier nicht zu erreichen.
Und nun zur Praxis:
Die kalte Luft fällt vom Verdampfer im Frosterfach durch Konvektion nach unten,
entzieht dabei dem Kühlgut Wärme und sammelt sich im unteren Fach. Das
Gemüsefach hat eine Schublade und wird deshalb nicht so stark mit kalter Luft
gefüllt. Nach den Vorstellungen der Hersteller hat ein Kühlschrank dadurch
verschiedene Temperaturzonen.
Etwa zwei Stunden nach dem Einschalten
sollte das Frosterfach langsam kühler werden.
Bis eine Innentemperatur, abhängig von der Temperaturzone, zwischen -18°C und
+10°C erreicht ist, dauert es schon 10 bis 20 Stunden. Die Abkühlung ist
abhängig vom Kühlschranktyp, dem Kühlschrankinhalt und ggf. der
Umgebungstemperatur. Um rasch eine ausreichende Kühltemperatur zu erreichen
ist es besser, den Kühlschrank schon einen Tag vor Beginn der Reise einschalten
und vorgekühlte bzw. schon gefrorene Lebensmittel einlagern. Ein voller
Kühlschrank mit kalten Vorräten braucht weniger Energie, da die gekühlten
Vorräte als Kältespeicher dienen.
Gegenüberstellung der beiden Kühlsysteme:
Absorber
Kompressor
Betrieb mit
12/230V, Gas
Betrieb nur mit 12/230V
Betriebslage:
waagerecht
lageunabhängig
Geräusch:
lautlos
hörbar
Kühlbereich
ca. 30°C unter Außentemp.
+40° bis -20°C
Kühlvorlaufzeit
ca. 24h
ca. 12h
Gasverbrauch
ca. 260 g in 24h
keinen Stromverbrauch bei Gas
ca. 5 Ah in 24h
12V Betrieb: 35-50 Ah in 24h
Achtung: Viele
Benutzer messen die Temperatur und sind negativ überrascht von dem Ergebnis.
Wenn Sie die Kühlschranktür öffnen fließt kalte Luft unten aus dem
Kühlschrank und die obere Luft wird zudem durchs Öffnen verwirbelt. Bitte
messen sie deshalb direkt die Temperatur der einzelnen Lebensmittel bzw.
Getränke und beachten Sie die Temperaturzonen!
Hier ist übrigens die Kühlbox im Vorteil, deren Deckel geht nach oben auf, sie verliert beim Öffnen also nicht
soviel Kälte wie ein Kühlschrank.
Falls Sie die Kühlleistung optimieren möchten finden Sie hier
praktische Ratschläge zur Umsetzung.
Klimaanlagen
Klimaanlage
für den Aufbau ist eine feine Sache. Natürlich gilt für den Aufbau das gleiche
wie für Büroräume: Fenster zu, Dachluken zu, Türen zu, sonst verpufft die
Kühlung ins Freie. Zwei Systeme stehen zur Auswahl:
-
Kompressorsysteme, die wie ein Kühlschrank arbeiten und einen hohen Strombedarf haben und
-
Verdunstersysteme, die Wasser aus einem Tank verdunsten und damit „Verdunstungskälte“ erzeugen.
Sie kommen aber kaum noch zum Einsatz.
Erwarten Sie aber
bitte nicht zuviel von einer Aufbauklimaanlage. Bei einer Außentemperatur von
30°C und einer Innentemperatur von 40°C wird sie die Innentemperatur bestimmt
nicht auf 20°C absenken. Für eine angenehme Änderung geht man von einem
Unterschied von 6-8° Kelvin zwischen Innen- und Außentemperatur aus. Eine
Wohlfühltemperatur hätte man bei 18-22°C und einer Luftfeuchte von ca. 40-70%.
Übrigens, die Heizkraft der Sonne beträgt ca. 1000 W pro 1m2
Scheibenfläche, bei Sun Roofs eine zu berücksichtigende Fläche!
Auch die Klimaanlage ist eine Wärmepumpe! Sie transportiert die Innenwärme nach
außen, dazu benötigt sie Energie. Eine Kfz Klimaanlage in einem Transporter
benötigt ca. 4-6 kW (5 PS) Leistung um ca. 12 kW (35 kBtu) Kühlleistung zu
erzeugen! Die
Kühlleistung
für den Aufbau eines vollintegrierten Wohnmobils (L 6,5m/B 2,2m/H 2,3m = 33 m3),
einem Heki, besetzt mit vier Personen, beträgt im Sommer für eine gewünschte
Innentemperatur von 25° Celsius ca. 12000 Btu/h oder ca. 3500 W Kühlleistung.
Die Netzanschlussleistung beträgt dabei ca. 900 bis 1500 W oder 4-7A bei 230V.
Der Anlaufstrom beträgt u.U. das 5 fache des Dauerstroms, eine
Smart/Soft Start Funktion kann
die Anlaufstromspitzen aber begrenzen. Wer die Klimaanlage über eine
Lithiumbatterie versorgen möchte sollte diesen Anlaufstrom (ca. 150 mSec) auch
in den BMS Parametern sicher stellen! Wenn man aber noch den Strombedarf des
Kühlschranks etc. dazu rechnet, kommt man auf über 10A. Dies liegt selbst bei
den gut versorgten Campingplätzen bereits über der CP Sicherungsstärke, auf vielen
CPs liegt die Grenze oft schon bei 3 bis 6A.
Alle Klimaanlagen sind
primär auf einen 230V-Anschluss ausgelegt. Es gibt aber so genannte
DC-Kits
(Gleichstrom), die auch einen 12V-Betrieb (ca. 120 A) während der Fahrt
ermöglichen sollen. Allerdings benötigt man dann eine verstärkte Lichtmaschine
oder zumindest einen Ladestromverteiler,
der auch die Klimaanlage bei einer Tiefentladung von Start- und Aufbaubatterie
abschalten kann. Viele Modelle kann man in einen 40x40 cm großen
Dachausschnitt für eine Dachluke einbauen. Das Gewicht einer Kompressoranlage
liegt je nach Leistung zwischen 30 und 40 kg, ein Punkt, der bei der
Zuladung beachtet
werden sollte.
Eine Kompressor-Klimaanlagebesteht aus den drei Komponenten Kompressor,
Verdampfer und
Kältemittel. Der Kompressor verdichtet unter Einsatz von Strom das gasförmige Kältemittel und
erhitzt es dabei. Anschließend wird dieses unter Druck in den Kondensator
gedrückt, verliert Wärme und kondensiert. Dann wird es verdampft, dabei entsteht
Verdunstungskälte, die jetzt den Innenraum kühlt. Das nun wieder gasförmige
Kältemittel wird wieder zum Kompressor geschickt. Der Kreislauf beginnt erneut. Durch
die Abkühlung verliert die Luft allerdings an Feuchte, das Kondenswasser muss
abgeführt werden.
Manche Klimaanlagen, z.B. Fresh Jet, werden mit einer
Heizung (800 - 1200W) angeboten. Da die Heizung von oben
nach unten bläst ist sie nicht wirklich effektiv und selbst im Frühjahr nur ein
Gimmick!
Kompressoranlagen gibt es in verschiedenen Bauformen:
-
Dach-Klimaanlagen, die meist in den bereits vorhandenen Ausschnitt eines Dachfensters (40x40
cm) eingebaut werden.
-
Staukastenanlagen die sich in einem Stauraum befinden und die ihre erzeugte Kaltluft über ein
zusätzliches zur Heizung installiertes Schlauchsystem und über Ausströmer
von den Oberschränken her im Wageninneren verteilt. Da sie im Innenraum
installiert wird, ist sie aber im Betrieb deutlich hörbar und nachträglich
kaum zu installieren.
-
Bei einer Splitanlage sind Wärmetauscher und Kompressor getrennt und ermöglichen damit über eine
Unterbodenmontage eine bessere Gewichtsverteilung. Dieser Typ wird aber im
Wohnmobilbau eher selten eingesetzt.
-
Für die Ducato Chassis gibt es auch eine Zusatzklimaanlage
mit bis zu 4 kW Kühlleistung für die Dinettensitzplätze hinter dem
Fahrersitz. Sie wird an die Fahrzeugklimaanlage angeschlossen.
Verdunstersysteme
sind für Wohnmobile ungeeignet und bieten höchstens einen psychologischen Effekt
Heizungssysteme:
Für viele ist die Heizung im Wohnmobil ein
zweitrangiges Thema, sie fahren nur im Sommer mit dem Wohnmobil.
Diejenigen, die mit dem Fahrzeug auch zu Arbeitsstellen fahren oder
Winterurlaub machen sehen das Thema wesentlich interessierter. Der weibliche
Teil der Wohnmobilfahrer wird mir zustimmen, die Wärme kommt nicht immer dahin
wo man sie braucht. Andere beklagen, dass auf den bequemen
Drehsitzen die Füße beim Fernsehen kalt bleiben und im Schlafabteil
tropische Hitze herrscht. Natürlich kann man die Heizung zurückdrehen, man
muss im Winter nur aufpassen, dass dann das Frostschutzventil nicht mitten in
der Nacht anspricht und vor dem Kaffee trinken erst mal Wasser bunkern ansteht.
In Wohnmobilen werden zwei Arten Von
Heizungen verbaut, nämlich Umluftheizungen oder Warmwasserheizungen. Beide
werden entweder mit Gas oder Diesel betrieben und haben eine Heizleistung von
ca. 4 bis 6 kW, der Gasverbrauch liegt bei maximal 480 g/h oder bei ca.
0,6 l/h Diesel. Beide Heizungstypen können zusätzlich mit 230V-Heizpatronen
ausgestattet werden, diese haben i.d.R. eine zusätzliche Heizleistung von 1 bis
2 kW. Beide Heizungstypen besitzen einen integrierten Warmwasserboiler mit einem
Fassungsvermögen zwischen 8 und 10 l. Damit enden allerdings die Gemeinsamkeiten.
Bei Umluftheizungen wird die von einem Brenner erhitzte
Luft über einen Ventilator und
PAP-Umluftrohre (d=
35/65/alt 72mm) mit Hilfe
von Ausströmöffnungen im Wohnraum (und im Unterboden, mitunter auch in der
Garage?) verteilt. Dieses Gebläse braucht allerdings auch Strom, an Wintertagen
bzw. Nächten können da schon mal 30 Ah zusammenkommen. Bei älteren Gasheizungen kann es sich auch um einen
Heizkörper handeln, der schon ohne Gebläseunterstützung Wärme abstrahlt.
Bei neueren Heizungen handelt es sich meist um eine Kombination von Heizung und
Warmwasserboiler. Diese lassen sich auch in Sitzbänken etc. installieren, sie
benötigen aber auf jeden Fall ein Gebläse, um die Warmluft über ein Rohrsystem
im Wageninneren zu verteilen. Ein Raumtemperaturfühler gibt der Heizung ein
Feedback über die erreichte Raumtemperatur.
Eine Warmwasserheizungfunktioniert wie die Zentralheizung zuhause.
In einem Durchlauferhitzer wird mit Gas oder Diesel das Wasser
erwärmt. Das Warmwasser fließt unterstützt durch eine elektrische
Umwälzpumpe (Quirl) durch eine Ringleitung und die Heizkörper. Auch hier
braucht der Quirl Strom und auch hier kann der Verbrauch in 24 h bei ca. 30 Ah
liegen. Die Heizkörper geben die Wärme dann in den Raum ab und die Konvektion sorgt dafür,
dass die Warmluft an die Decke steigt. Die Heizkörper gibt es als Rohrkonvektor, in
Rippenform als Radiator, oder mit zusätzlichem Gebläse als
Konvektor. Die einzelnen Heizkörper kann man allerdings nicht regulieren.
Der Aufbauhersteller kann aber verschiedene Heizstränge (Fußbodenheizung, Garage, etc.) vorsehen,
die dann abgeschaltet werden können.
Der Vorteil dieser Heiztechnik liegt in der gleichmäßigen Temperatur ohne
Zugluft oder Gebläsegeräusche. Für Allergiker hat diese Art
des Heizens den Vorteil, dass durch Zwangsbelüftungen und Dachluken
eingedrungene Pollen oder Hausstaubmilben nicht durch einen Lüfter verteilt
werden.
Auch hier ist in die Heizung ein Warmwasserboiler integriert, der für nötige warme Wasser sorgt
und natürlich gibt es auch für den Boiler eine 230V-Heizpatrone, die hier allerdings wesentlich
effektiver einsetzbar ist als bei einer Warmluftheizung.
Bei einer Warmwasserheizung kann man aufgrund der fixen Leitungsverlegung und der
Installationsorte der Radiatoren wenig optimieren, bei der Warmluftheizung sieht
dies ganz anders aus.
Tiefgehendere Informationen zu Heizungen, Boilern
und Herden finden Sie in den Büchern "ABC rund ums
Wohnmobil" und auch in "Kastenwagen als Reisemobil".
Optimierung
einer Warmluftheizung: Bei einer Wohnmobilheizung werden
Heizungsstandort und die Umluftrohre installiert, bevor die Möbel eingebaut
werden. Die Verlegung der Heizrohre soll auch für andere Grundrisse passen und
durch Einstiegsöffnungen können/sollten keine Umluftrohre verlegt werden. Aus
diesen und noch vielen anderen Gründen kann es sein, dass die Heizleistung nicht
gleichmäßig verteilt wird.
Dem kann man mit ein wenig handwerklichem
Geschick abhelfen! Zuerst ist es wichtig, einen Plan der Verlegung der
Umluftrohre und deren Ausströmöffnungen zu erstellen. Wichtig ist auch die Länge
der Umluftrohre und die Anzahl der Ausströmer pro Heizstrang. Ich habe für
Sie hier einmal ein Beispiel meiner Warmluftheizung aufgezeichnet, diese
Zeichnung ist Stand nach der Optimierung.
Grund meiner Optimierung waren: 1. Im Alkoven kam zu wenig Warmluft mit zu
wenig Druck an. 2. Die Heizung des Abwassertanks erfolgte permanent, manchmal
war mir die Innenraumheizung an der Dinette aber wichtiger. 3. Ich wollte
meine Skistiefel trocknen und das Schwitzwasser im Stauraum verhindern.
Zu 1. Als erstes habe ich an dem umlaufenden Isothermrohr im Alkoven jede
zweite Ausblasöffnung wieder geschlossen. Um den Querschnitt an diesen Stellen
wieder herzustellen habe ich die eingedrückten Öffnungen mit einer Häkelnadel
wieder herausgezogen und mit Malerkrepp abgedichtet. Für die
Kleiderschrankbelüftung habe ich am Ende der Isothermrohres eine 35mm
Eckdüse montiert. Um den Druck/Durchsatz des doch langen Heizrohres (rotes
Rohr, mit Alkoven ca. 10m) zu erhöhen habe ich vor dem Übergang 72mm auf
35mm Durchmesser ein zweistufiges Multiventgebläse installiert. An der
Heizung war der Alkovenstrang auf der rechten Seite montiert, ich habe den
Strang auf die linke Seite umgesteckt und konnte damit die Rohrlänge um ca. 1m
verkürzen.
Zu 2. Der zweite Heizstrang (ockerfarbig,
mit zwei Ausblasöffnungen zum Frontbereich und der Abwassertankheizung habe ich
an der Heizung als Bevorteilung für den Alkovenstrang nach rechts umgesteckt. Am
Übergang von 72mm auf 35mm Rohrdurchmesser habe ich eine Strangsperre für die
Abwassertankheizung montiert.
zu 3. Da das Bad (meiner Ansicht nach)
zu stark beheizt wurde (violette, kurze
Leitung, nur 1 Ausströmer) habe ich einen 72mm/35mm Abzweiger montiert und den
35mm Ausgang in die linke Ecke des Stauraumes geleitet. Am Ende des 35mm Rohre
habe ich eine Eckdüse aufgesetzt. Zusätzlich habe ich in den
grünen Heizstrang (Polsterbelüftung Hecksitzgruppe, Stauraum) einen
weiteren 72mm/35mm Abzweiger installiert und auch hier am 35mm Abgang ein
Heizrohr mit Eckdüse installiert. Die Eckdüse kann ich jetzt direkt in meine
Skistiefel blasen lassen.
Und hier ein paar Truma-Installationsteile als
Abbildung, die Sie eventuell für die Optimierung benötigen:
Die Teile von links nach rechts: Multivent Gebläse, Abzweiger 65mm mit
Abgang 35mm, Y-Strangverteiler 65mm, Strangsperre 65mm, Eckdüse 35mm
Dies war eine Beschreibung einer
individuellen Optimierung. Hier ein paar Dinge die man generell beachten sollte:
Viele denken bei dem Wort "Optimierung" schnell an das Truma
Heizungssteuerungs Display "CP Plus". Diese verbessert aber nur den
Bedienungskomfort, die Heizleistung bleibt unverändert. Jede Heizung hat
nicht nur einen Regler, z.B. CP Plus, sondern auch einen Raumthermostat, der die
tatsächliche Temperatur messen soll. Meist ist dieser knopfgroße Sensor in
Kopfhöhe in der Nähe der Tür oder im Controlpanel installiert. Bei manchen
Wohnmobilen mit hohem Kühlschrank (TEC) ist er an der Kühlschrank-Seitenwand
eingebaut. Ist der Kühlschrank nicht sauber isoliert, dringt Wärme zwischen
Kühlschrank und Möbelseitenwand und erwärmt den Sensor. Dieser fühlt dann zwar
Wärme, aber die kommt leider nicht aus dem Wohnraum. Der Fühler meldet trotzdem
Wärme an die Heizung, die dann folgerichtig die Leistung zurückfährt und den
Wohnraum kühl lässt. Die Heizung selbst hat entweder zwei (Combi4) oder vier
Ausblasöffnungen (Combi6). Sollten nur zwei Ausblasöffnungen mit Rohranschlüssen
versehen sein, müssen die übrigen Öffnungen verschlossen sein. Für Alkoven
oder Hintersitzbankheizung gibt es ein 35mm Isothermrohr, ungelocht oder mit eingestanzten
Ausström-öffnungen. Dies ist auch für den Anschluss einer Abwassertankheizung
geeignet.
Achtung:
Für Gasheizungen im Wohnmobil gilt die TA 27, die UN-R122 und oder die
Richtline 2001/56/EG. Die 10Jahres Pflicht gilt für Kraftfahrzeuge gemäß der
TA27. Diese hat das Kraftfahrtbundesamt für einige Heizungen auf 30 Jahre
verlängert.
Stand 11.8.2024
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