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Korsika, meine Lieblingsinsel steht immer
wieder auf dem Programm, bis jetzt waren wir elf mal auf Korsika. Zuerst mit
der kleinen Tochter, später mit den
Enkeln im Wohnmobil und immer in den Schulferien und damit teilweise in
der Hauptsaison. Wir fanden immer einen Stell- oder Campingplatz, und zwar ohne
Buchung oder Voranmeldung. Aber auch in der Vorsaison im Juni mit dem Cabrio.
Die beste Reisezeit ist natürlich Mai/Juni wenn die Landschaft blüht, allerdings
ist da das Mittelmeer noch kühl und manches Restaurant oder Strandbar
geschlossen. Auch der September/Oktober ist nicht schlecht, das Meer ist
wärmer, die Hauptsaisongäste sind weg, die Stellplätze wieder leer.
Die Anfahrt erfolgte meist über Livorno, dort gibt es
übrigens direkt am Fährhafen einen Stellplatz mit VE (GPS dez:
N43.55606°, E10.30406°, Livorno Port StP). Preisgünstig sind die
„Nachtfähren“, die um ca. 22 Uhr ablegen. Buchen kann man direkt am Fährhafen,
die Preise sind nicht anders als im Internet und man ist flexibler. Man kann auch von
Genua übersetzen, die Preise sind gleich,
die Fahrtzeit ist allerdings um 2-3h länger. Die längere Überfahrt kann
allerdings sehr lang werden wenn man nicht auf Deck einen Liegestuhl ergattert
und die Schiffsräume sind "sehr stark klimatisiert". Für Kinder würde ich auf
jeden Fall die Mobby Dick Line empfehlen, die haben einen Kinderspielplatz,
Flipper und eine normale Wärme in diesem Bereich. Es ist einfach ärgerlich, wenn
die Kinder sich in den ersten Urlaubstagen mit Schnupfen und Erkältungen herum
plagen. Für die kürzeste Überfahrt startet man am Besten von Piombino.
Allerdings ist diese Linie nur in der Hauptsaison in Betrieb.
Wohnmobil oder Cabrio, mit beiden Fahrzeugtypen sind wir auf Korsika in alle Ecken
gereist, hoch zum Cap Corse, die wundervolle Westküste auf der N197/N196
herunter bis Bonifacio und natürlich auch die flachere und einfacher zu
fahrende Ostküste auf der N198. Ausgehend
von einer diagonal verlaufenden Nationalstraße N193 kommt man von Bastia quer
durch Korsika nach Ajaccio. Dies soll aber kein Reiseführer sein, mit
Sehenswürdigkeiten und Empfehlungen zu allen Ecken dieser wundervollen Insel
sondern nur eine Zusammenstellung meiner Eindrücke und Erfahrungen unter dem
Gesichtspunkt eines Wohnmobil bis 3,5t und eines Cabrio bzw. Motorrad.
Hier zuerst einmal ein paar Anmerkungen aus unseren
Erfahrungen.
1. Vergessen sie Navi und Google Earth, kaufen Sie sich
eine gute Michelin-Karte im Maßstab 1:150 000. Viele Nebenstraßen ins Gebirge haben eine 3,5t
Beschränkung. 2. Stellplätze sind, zumindest in der Hochsaison, mit
Höhenschranken (2,2 m Höhe) versehen. 3. Misstrauen Sie den Bildern und
Angaben im Internet, sie sind meist geschönt und spiegeln nicht die
Wirklichkeit. 4. Achtung bei Wohnmobilen über 7m Länge, die CP-Stellplätze sind oft klein und
uneben. 5. CP-Buchungen sind in meinen Augen auch in der
Hochsaison nicht sinnvoll, denn die meisten CPs haben keine nummerierten
oder abgegrenzten Stellplätze. Das Motto ist dann: Platz ist in der kleinsten
Hütte....
Korsika gehört zu Frankreich, aber es ist nicht Frankreich! Das sollten Sie
immer im Hinterkopf haben. Vor allem beim Essen. Die echte korsische Küche
ist meiner Meinung nach eine Mischung aus Korsika, Italien und Frankreich,
kräftig und deftig. Ein Wildschweinegulasch mit Kartoffeln bekommen Sie fast
überall, am besten in den meist unscheinbaren Gasthöfen
entlang der Strecke ("Ferme Auberge"). Und noch ein Essenstipp: Fürs Mittagessen sollten Sie an
einen Strand fahren. Dort gibt es Strandbistros, in denen viele Einheimische und
Handwerker
essen. Gut, günstig, direkt am Strand und mit viel Parkplatz. Wenn Sie den Wirt
nett fragen haben Sie schon einen Stellplatz ( z.B.
N 42.45008°, E 009.54112°) für die Nacht!
Zu den Campingplätzen auf Korsika muss man aber hier schon
ein paar Worte verlieren. Viele Campingplätze sind wirklich nur für Camper geeignet,
entweder sind die Wege darauf zu eng, das Terrain zu felsig oder die Bäume zu
klein um mit einem „normalen Wohnmobil“ von 6,5m Länge und 3m Höhe einen
Standplatz zu finden. Alles was im Internet steht oder abgebildet ist entspricht
nur ganz grob dem was man vorfindet. Wir „schnorchelten“ deshalb die Plätze ab,
schauten ob er unseren Vorstellungen und unserer Womo-Größe entsprach und haben
dann erst über den Verbleib entschieden. Es gibt keine verlässlichen Wertungen,
man findet alles. Den 5 Sterne Platz mit einer seltsamen Auffassung von
„sauberen Waschräumen“ genauso wie den 3 Sterne Platz mit richtig sauberen
Wasch- und Toilettenräumen, Toilettenpapier und Mischgarnituren für kalt/warm in
Dusche und Waschbecken. Toilettenbrillen und Toilettenpapier gehören oft zur
"Sonderausstattung".
Die Ostküste, gut befahrbar,
sanft, und jede Menge an Infrastruktur Fangen wir mit einer
imaginären Rundreise zum Kennenlernen an: Wir landen in Bastia, sind müde von
der Anfahrt und auf der Fähre haben uns die Eindrücke einer Seefahrt wach
gehalten. Am besten sucht man sich deshalb in der Nähe von Bastia einen Platz
zum Übernachten/Erholen bis man mit der Rundfahrt beginnt. Wir fahren deshalb
auf der RN 198 nach Süden. Kurz nach dem großen Tunnel kommt ein Kreisverkehr
den wir als U-Turn benutzen und gleich danach nach rechts abfahren. Der große
Parkplatz oder der CP mit Restaurant liegt auf
N42.66969°, E009.44741°. Der Platz ist ruhig und hat direkten Zugang zum
Meer! Eine zweite Möglichkeit ist der
Camping San Damiano
Lido de la Marana, F-20620 Biguglia, RN198, GPS
N42.601399°, E009.494318°, CP mit Pool, Baumbestand, ca. 10 km südlich
von Bastia, gut für Ankunft/Abfahrt.
Ein weiterer schöner Platz Richtung
Süden ist Camping Merendella, F-20230 San Nicola, Moriani Plage,
RN198, (
N42.373594°, E009.531821°). Wenn Sie nach dieser Erholungspause auf der RN198
weiterfahren gibt es auf dem Weg nach Süden jede Menge Campingplätze, einfache,
komfortable, rechts der Fahrtrichtung im Vorgebirge liegend, links der
Fahrtrichtung mit Strand. Es gibt CPs mit guter Infrastruktur, es gibt einfache
CPs die sind sehr ruhig und romantisch gelegen aber eigentlich nicht mehr als
eine baumbestandene Wiese mit Frischwasser, Waschgelegenheit und Toilette.
Kurz vor Folelli gibt es direkt an der Küste ein sehr gutes Restaurant, vor
allem fürs Abendessen mit "Strand bei Nacht" Stimmung. Von der N198 auf dem Weg
nach Süden kurz vor Folelli auf die D106 zum "Plage, Mer" abbiegen, dort (
N42.47549°, E009.53357°) kann man auch mit dem
Wohnmobil übernachten.
Die RN198 zieht sich im Flachland an der Küste entlang, überall gibt es
Abfahrten an den Strand "PLage" oder ans Meer "Mer" Ich habe mich am Strand
von Palombagia, südlich von Porto Veccio sehr
wohl gefühlt. Pinenbestand und weiser Sandstrand und überall Standhütten mit
Nachschub für den Magen. Direkt an den Strand kann man allerdings nicht fahren,
der steht unter Naturschutz. Aber es gibt große Parkplätze und es gibt
eingezäunte Stellplätze mit Wiese und Bäumen, Entsorgung, Frischwasser und einem
Baquetteservice morgens um 9 Uhr. Südlich von Porto Veccio fährt man auf der RN198 kurz nach einer Tankstelle über eine Brücke, kurz nach der Brücke biegt man
nach links ab und folgt man dem Schild "Palombagia" bzw. "Piccovaggia".
Erreicht hat man den Strand auf dieser Position:
N41.55860°, E009.336724°.
Ein weiterer, sehr schöner Strand ist der "Plage de
Rondinara"mit seinem Camping La Rondinara, 20169 Bonifacio,
Route de la plage, (N41.474658°, E009.262511°), Ein toller CP mit
wirklich schöner Aussicht für Camper oder Kastenwagen. Für Wohnmobile ist er
eher ungeeignet, für Gespanne ist die Straße gesperrt. Der CP hat einen tollen
Pool mit direktem Blick von oben in die Bucht von Rondinara. Der Abstieg auf
einem Fußweg zur Bucht von Rondinara, bzw. eigentlich der spätere Aufstieg, ist
allerdings sportlich zu sehen. Aber der Besuch der Bucht mit weißem Sandstrand
und Sychellen-Feeling lohnt sich. Mit dem Cabrio/Bike kann man über eine
geteerte Straße direkt zum Strand fahren, dort ist ein großer Parkplatz,
übernachten ist aber verboten und wird kontrolliert. Jetzt geht es wieder zurück auf die RN198 Richtung
Bonifacio, wenn man will kann man diese ein paar Kilometer weiter wieder
verlassen und an der Ostküste entlang in die große Bucht von "la Manga" zum
"Plage de la Balistra", (N41.43702°, E9.22233°)
fahren. Ein weiter, naturbelassener Sandstrand.
Der nächste Ort ist Bonifacio, auf der Felsklippe gebaut,
schöne Alte Stadt mit Zitadelle und einem Fährhafen nach Sardinien. Auch eine
Alternative für "Insel hopping". Ein wirklich schöner Campingplatz ist:
Der Campingplatz „Camping les Iles“ bei
Bonifacio,(
www.camping-desiles.com).an der Südspitze von Korsika. Die GPS-Koordinaten sind
N41.3005°, E009.21151°. Geöffnet ist der Platz von
April bis Ende Oktober, er hat zwar „nur 3 Sterne“ aber dafür Schwimmbad,
Tennis, Kinderspielplätze, Billard, Schach, Restaurant und Minimarkt. Alle
Waschräume, Duschen und Toiletten haben Wasser nach Wunsch, d.h. warm/kalt. Dies
ist in Frankreich nicht unbedingt Standard.
Vom Campingplatz aus hat man, bei klarem Wetter, eine tollen
Ausblick über die Meerenge zwischen Korsika und Sardinien. Der Strand "Plage du
petit Sperone" (N 41.371547°, E9.222427°) ist allerdings ca. 900 m entfernt und ist für Surfer und Kiter
ein absoluter Hotspot. Er liegt an der Meerenge von Korsika/Sardinen und
ist durch den Düseneffekt stabil und starke durchlüftet. Eine Tauch-
und eine Segelbasis runden die Wassersportmöglichkeiten ab. Der Spot ist
allerdings kleiner als sein Pedant „Port Pollo“ auf der gegenüberliegenden Küste
von Sardinien. Mit Bonifacio der südlichste Teil der Insel erreicht, man kann
jetzt über die RN196, Richtung Sartene an der wesentlich steileren
Westküste wieder Richtung Norden fahren. Man kann allerdings auch mit der Fähre
nach Korsika übersetzen. Es ist nicht weit, ca. 1 Stunde Fahrt und man ist in
St. Theresa di Galura. Man kann aber auch nur oben auf dem
großen Parkplatz an der Burgmauer (B 41.385959°, L
9.149428°) stehen, in die Bucht schauen und "Delfine watching" machen.
Das Nordkap Von
Bastia aus geht es an der Ostküste über die D80 nach Norden. Die Straße läuft an
der Küste entlang, ein bisschen kurvig, ein bisschen bergauf und wieder bergab,
aber mit toller Aussicht aufs Mittelmeer. Auch hier gibt es einen Campingplatz
um nach der Überfahrt erst einmal zu relaxen.
Camping La Pietra,
F 20233 Marine de Pietracorbara, D80, GPS N42.839211°,
E009.473576°, CP mit tollem Pool, Restaurant, CP-Wiese,
CP-Stellplätze, 20 km nördlich von Bastia, gut für Ankunft/Abfahrt. Dieser
Campingplatz hat außerdem eine große unparzellierte Stellfläche auf der man
individuell plazieren kann. Vom CP bis zum Strand sind es auf einem Feldweg
ungefähr 5-10 Minuten zu Fuß. Direkt rechts neben der Straße D80 gibt es ein
paar hundert Meter weiter auch einen Stellplatz direkt am Strand
(N42.83903°, E9.47962°).
Auf den nächsten 30 km nach Norden gibt es einige "Marinas". Bei Macinaggio geht
es dann ab ins Landesinnere. Will man ans "Cap Corse" muss man bei Boticella auf
die D253 abbiegen. Die Straße ist ein bisschen eng, führt aber durch eine wild
anmutende Gegend. Am Cap Corse kann man am Ortseingang von Barcaggio
das Wohnmobil auf einem bewachten Parkplatz abstellen und an den naturbelassenen
Strand gehen. Von dort aus hat man eine tolle Aussicht und als Surfer/Kiter hat
man Wind und Raum und einen Ausblick auf die "Ile de la Giraglia". Wir haben
dort am "Plage de Barcaggio" (B 43.006921°, L 9.415137°) so manchen heißen Ritt
gemacht.
Fährt man auf der D80 weiter, kommt man an die
Westküste. In Port de Centuri gibt es einen schönen Stellplatz mit Wasser und
Toilette. Die Westküste von Korsika ist zerklüftet, steil und hat viele
Einschnitte. Dem entsprechend ist die Straße, kurvig und unübersichtlich, aber
ausblicksmäßig ein Schauspiel ohnegleichen.
Auch in Abro gibt es einen Stellplatz. Campingplätze gibt es mehrere, mit Meerzugang,
Sandstrand kann man hier aber nicht erwarten. Einen davon sehen Sie hier, ein
großer Platz, unparzelliert, mit direktem Blick aufs Meer und ins Abendrot.
Bei Patrimonio trifft sich die D80 mit der direkt von Bastio kommenden D81. Wenn Sie an die Westküste wollen
biegen Sie hier ab Richtung St. Florent.
Ab St. Florant befahren Sie zuerst weiterhin die D81. Diese führt hier
durch das Hinterland über eine sehr schöne Passstraße. Cabriofahrer und Biker
finden hier ihre Genussstrecke, gut ausgebaut und landschaftlich reizvoll.
Bei Monetta biegen Sie dann auf die N197 und fahren Richtung Südwesten.
Die Westküste, wild, kurvig aber wunderschön.
Campinglätze an der Westküste gibt es einige. Zwei z.B. an der
Westküste von Cap Corse, bestimmt
fünf bis sechs im Golf von St. Florent, in Algajola, oder in
der Bucht von Calvi. Dann wird es allerdings küstenmässig steil und schroff und
damit so gut wie keine Chance für Campingplätze mit Strandzugang. Die gut ausgebaute N197 führt über Il`Rousse nach Calvi. Auf dieser
Strecke finden Sie unter anderem den Camping Algajola, an der N197, GPS
N42.60862°, E008.87174°. Zwei großzügige Campingplätze direkt
nebeneinander, Zufahrt direkt von der N197. Die CPs liegen hinter der Bahnlinie,
die hier direkt 200 m hinter dem Strand verläuft, der Zugang zu den Sandstränden
erfolgt über die Bahnlinie der berühmten Korsika Schmalspur Eisenbahn. Das hört sich nicht so toll an ist aber kein
Problem. Der Pluspunkt: Der Zug hält am CP! Hier kann man entweder in
Richtung Süden zu weiteren Stränden oder nach Calvi fahren. Nach Norden kommen
auch weitere Strände und zum Schluss kommt als letzte Stadt an der Westküste le
Rousse, bevor der Zug durch das Landesinnere nach Bastia fährt. Eine Fahrt, die
sogar öfters mal in der Fernsehreihe "Eisenbahnromantik" gezeigt wird. Für
Eisenbahnfans ist die Strecke von Calvi nach Bastia ein Muss! Bei Calvi müssen Sie sich entscheiden! Fahren Sie im
Hinterland die gut ausgebaute D81 nach Galerìa oder die fahren Sie auf der
kurvenreichen D81b an der Küste entlang. Die Strecke an der Küste ist zwar
nur ca. 80
km lang, sie müssen aber mit einer Fahrzeit von ca. 4 Stunden rechnen! Ab
Galeria gigt es keine "Hinterlandstrecke". Sie dürfen bis Porto über zwei Pässe
fahren, für Wohnmobilfahrer eine Kurbelei, für Cabrio und Moped ein Genuss!
Bei Osani können Sie über die D424 an den "Plage de
Gratelle" fahren, dort gibt es auch einen Campingplatz. Bei Porto können Sie
sich für eine Fahrt ins Landesinnere entscheiden, oder auf der D81 weiter
Richtung Piana fahren. Dort gibt es einen Abzweig über die D824 zum
"Plage`d`Arone". Dort finden Sie einen Stellplatz. Über Cargese geht es dann
nach Sarone, auch dort finden Sie einen Stellplatz. Bald darauf geht die D81
durch das Hinterland nach Ajaccio, der Geburtsstadt Napoleons. Kurz nach dem
Flughafen dürfen Sie wieder entscheiden, die gut ausgebaute N193 durchs
Landesinnere über Corte nach Bastia zurück, eine richtig schöne Strecke diagonal
durch Korsika.
Die zweite Möglichkeit ist weiter in den Süden nach Propriano, über die auch gut
ausgebaute N 196 oder weiter an der Küste entlang über die D555, die D55 und
später wieder über die D155, bzw, D157 nach Propriano. Von Propriano geht es von der Küste weg und nach Sartenne.
Sartenne ist eine schöne Stadt und einen Aufenthalt wert. Ein paar Kilometer
nach Sartenne können Sie über die D48 nach Tizzano fahren. Dort finden Sie
einen Stellplatz, einen Campingplatz und einen schönen Sandstrand mit Kiosk. Bei
Roccapina kommt man wieder ins Tiefland und ans Meer
und findet wieder Campingplätze in allen Ausstattungen. Allerdings sind fast
alle auf der landesinneren Seite der Straße, für den Weg zum Strand muss man die
Straße queren.
Die Route diagonal durch Korsika, von Bastia nach
Ajaccio
Südlich von Bastia bei
Borgo
zweigt die N193 ins Landesinnere ab. Bei
Ponte Veccio trifft sie sich mit der
von I le`Rousse kommenden N197 und führt dann weiter nach
Corte.
Eine empfehlenswerte Tour ist zum Monte Cinto
, dem höchsten Berg Korsikas mit 2710m. Dort kann man sogar Skifahren, vom Klettern ganz abgesehen.
Am Ende der Straße zum Monte Cinto ist ein Museum und eine "Berghütte" mit allem
Drum und Dran inklusive Restourant und Sonnenterasse.
Den Monte Cinto
erreichen Sie über das Asco-Tal bzw. die D147. Ca. 2 km nördlich von Ponte
Leccia zweigt diese von der N197 ab und führt über die Schlucht "Gorges de
l`Asco" nach Haut-Asco, einem
korsischen Wintersportort. Fahren Sie weiter, erreichen
Sie das Hochtal mit dem Ort Calacuccia. Von dort aus geht die kurvenreiche
Straße weiter durch den Bergwald bis zu einem großen Parkplatz am
Restaurant. Für ein Wohnmobil bis ca. 7m Länge ist die gesamte Strecke gut
befahrbar. Für Biker und Cabriofahrer ist sie ein Genuss!
Corte ist der Ausgangspunkt für Touren z.B. ins
Tal "Gorges de la Restonica" und dem Mte`Retondo und mehreren Bergseen. Diese
Tal wird in jedem Reiseführer gelobt, ich bin der Meinung: die waren noch nie
dort. Es gibt drei Campingplätze entlang dem Fluss, die Straße ist eng (2,15m),
die Plätze uneben und die Toiletten einfach grauenhaft. Die Preise sind wie in
Deutschland, Strom/Wasser gibt es auf den Standplätzen nicht und das Handyladen
in der Reception kostet 3 €. Aber das Flusstal bis zum Mt. Rotondo oder
Lac de
Melo ist ein Traum für jeden Bergwanderer oder Mountainbiker. Im Bach gibt es
viele Badekuhlen, dort kann man sich laut den verschiedenen Reiseführern
angeblich herrlich erfrischen. Da aber bei jedem CP eine Kuhle nach der anderen
kommt und zwischen Juli und August überall Menschen drin liegen sehe ich die Wasserqualität eher weniger
bei Bergwasser sondern mehr bei Dorftümpel. Frisch ist es aber auf jeden Fall.
Aber das ist halt meine Einschätzung, ich möchte die Sparte
"Reiseführerbeschreiber" nicht korrigieren. Aber eine Reisezeitangabe und ein
Fotodatum wären manchmal sehr hilfreich.
Und zum Schluss eine ganz andere Art zu reisen, ohne
Wohnmobil, Cabriolet oder Motorrad, einfach mit dem Zug! Die
korsische Schmalspurbahn CFC führt mit vielen Viadukten durch fast
unberührte Natur. Drei Teilstrecken gibt es, in die man, je nach Wunsch, von der
einen oder anderen Richtung starten kann:
1. von Bastia über Casamozza nach Ponte Leccia
2. von Bastia über Ponte Leccia nach Ajaccio und
3. von Calvi nach Ponte Leccia und weiter nach Casamonzza bzw. Bastia
Wir waren auf dem Camping Algajola und
sind mit der Bahn entweder links oder rechts an die andere Strände gefahren. Vor
allem für Kinder ein tolles Erlebnis und viel Abwechslung!
Und zum Schluss
einmal ein paar Vorschläge für alternative Reisemittel, das Cabriolet
oder das Motorrad. Bei diesen Reisenden ist der Campingplatz meist
zweitrangig, sie übernachten in Hotels, B&B, Chambre d'hôtes oder der
günstigsten Version, den Gites.
Für fantastische Landschaften bzw. Ausblicke sind folgende Strecken zu
empfehlen:
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Die D81 von St. Florent nach le Rousse.
-
Die N197 von le Rousse über die Ponte Leccia nach
Corte und dann die N200 entlang dem Fluss Georges nach Aleria.
-
Die D81 von Calvi durch das Landesinnere nach Porto.
Aber Achtung, die Strecke ist zeitintensiv und für größere Wohnmobile nur
bedingt empfehlenswert. Bei Fahrzeugen ohne Servolenkung wissen Sie am abend
was sie geschafft haben!
-
Eine weitere tolle Strecke führt von Solenzara über
die D268 über den Col de Bavellanach Zonza und von dort über die D368 nach
Porto Vecchio. Auch hier hat der Fluss Solenzara am oberen Teil große
Badekuhlen aus dem Fels gewaschen.
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Als Cabrio- oder Bikefahrer sollten Sie unbedingt
den "Golf di Rondinara" besuchen. Der Golf ist eine Augenweide, die Straße
sollte man allerdings bei starkem Besucherandrang sehr umsichtig und
vorausschauend befahren, manche Biker haben in den Kurven einen Hang zur
Mitte!
Eine Unterkunft mit
Pfiff kann ich hier empfehlen, das "Hotel Bungalow du Marquis"
(GPS N41.609517°, E009.194967°), eine
normalpreisige Bungalow-Anlage mitten in den Bergen von Porto Vecchio. Sie
fahren die D659 von Porto Vecchio Richtung Sotta und folgen den
Hinweisschildern. Sie finden einfach ausgestattete Bungalows mit Küche und TV
und eine Anlage mit WiFi, Pool und Restaurant. Die 20 Minuten Fahrt von den
Bungalows ans Meer bietet einen wirklich großartigen Ausblick.
Stand 8.6.2022
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