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Beheben von Wasserschäden am Wohnmobil.

Und hier ein paar Beispiele aus meinem Wohnmobilleben zur Erkennung und Behebung von Wasserschäden. In diesem zweiten Teil möchte ich Ihnen eine kleine Hilfestellung zu der Behebung eines Wasserschadens geben. Mehr zu diesem Thema finden Sie in meinem Buch "Do it yourself rund ums Wohnmobil".

Teil 1

Teil 2 (aktuelle Seite)


Auch ein größerer Wasserschaden fängt klein an!

Rahmen von Türen und Stauraumklappen:
Bei einer meiner Stauraumklappen ist das Füllerband an einer Rahmenabrundung herausgesprungen. Eigentlich keine große Sache es wieder in die Leiste zu drücken, aber ich bin ein misstrauischer Mensch. Ich habe das Band weiter herausgezogen und im unteren Eck Wasser entdeckt. Das geht gar nicht. Ich habe deshalb an allen Alurahmen die Füllerbänder entfernt, die Schrauben leicht herausgedreht und an allen Schrauben in der unteren Rahmenhälft Rostansätze entdeckt. Deshalb habe ich alle Schrauben entfernt, Streichhölzer mit Dekaseal eingestrichen und in die Bohrlöcher geklopft. Da nach habe ich den Schraubensitz mit Dichtmasse versehen und neue, leicht längere, Linsenkopfschrauben eingedreht. Beim Festdrehen ist erneut Dichtmasse zwischen Wand und Rahmen ausgetreten, ein gutes Zeichen!
Auch die Schraubenköpfe habe ich mit einem Tupfer Dichtmasse versehen und dann ein neues Füllerband eingelegt. Das neue Füllerband wird mit den Dekasealtupfern auf den Schraubenköpfen fixiert und der Duchgang nach unten abgedichtet. Das Einlegen muss so erfolgen, dass sich die beiden Enden auf der Rahmenunterseite treffen. Beide Füllerbandenden werden dann mit einer rostfreien Blechtreibschraube im Rahmen fixiert.
Nicht vergessen sollte man bei der Überprüfung die Abschlussleiste der Dachhaut am oberen Teil der Rückwand. Hier läuft das abfließende Wasser vom Dach darüber bzw. links und rechts vorbei. Auch hier sollte man nach einigen Jahren die Schrauben nachziehen.

Die Dachhaube:
Ich hatte im Urlaub an einer Ecke des Innenrahmens meiner Remis Dachhaube eine dunkle Verfärbung entdeckt. Ich dachte zuerst an Dreck, Staub oder verzogene Plastikbeschichtung des Dachhimmels. Das lies mir im Unterbewustsein aber keine Ruhe, deshalb habe ich jetzt, zwei Monate nach dem Urlaub, den Innenrahmen der Dachhaube abgeschraubt.
Dazu entfernt man zuerst mit einem sehr kleinen Uhrmacherschraubenzieher die Abdeckkäppchen über den Schrauben. Einfach zwischen Lochrand und Abdeckkäppchen einstechen und heraushebeln. Dann habe ich den Innenrahmen entfernt.
Wasserschaden 1
Die Schraube war angerostet, die Verfärbung waren Wasserspuren. Wasser musste also von außen durch den Dachaufbau in den Innenrahmen gelaufen sein.
Der äussere Haubenrahmen musste also auch entfernt werden. Dazu habe ich zuerst die Acrylglashaube abgeschraubt und sicher verwahrt.
Auf dem Dach habe ich mit einer Spachtel die alte Dichtmasse ringsherum bis ca. zum Innenrand des Rahmens durchstoßen und gelöst. Dann habe ich den Aussenrahmen hochgehoben und entfernt. Vorne links hat sich das Plastik durch Sonne und Alterung vom Dach hochgehoben, Wasser und der Fahrtwind  haben das Wasser dann unter den Rahmen gedrückt.
Mit dem Feuchtemessgerät konnte ich keine Feuchte im Holz entdecken, das Holz war zwar verfärbt, aber trocken! Wasserschaden 5
Sowohl Dach als auch der Rahmen müssen von der alten Dichtmasse befreit werden. Ich habe dazu zuerst mit Spachtel und breitem Schraubendreher gearbeitet und die Fläche dann mit Aceton fettfrei gereinigt.
Dann habe ich die Unterseite des Rahmens mit zwei dicken Dekasealraupen versehen und das Dach entlang der Rahmenaussenkante  mit Malerkrepp abgeklebt.
Bitte kontrollieren Sie vor dem Einsetzen ob die Einlegmuttern für die Scharnierbefestigung nicht herausgerutscht sind!
Jetzt habe ich den Aussenrahmen vorsichtig vorsichtig in den Dachausschnitt eingesetzt und von aussen vorsichtig aber kräftig angedrückt.
Da nach habe ich von innen den Innenrahmen eingesetzt und erstmal nur mit halber Kraft verschraubt. Von aussen habe ich das Dichtmaterial am Austritt unter dem Rahmen kontrolliert und mit nassem Finger geglättet. Nach ca. vier Stunden habe ich den Innenrahmen entgültig festgezogen und die Abdeckkappen wieder auf die Schraubenköpfe gesetzt.

Der angesetzte Alkovenhutzen bzw. die Abschrägung bei Teilintegrierten Fahrzeugen
Bei neueren Alkoven- bzw. teilintegrierten Fahrzeugen ist der Vorbau über dem Fahrerhaus meist ein Anbauteil aus ABS oder GfK. Dieses Formteil wird an die Vorderseite des Aufbaus angesetzt und damit hat das Fahrzeug hier eine Nahtstelle. Das Formteil ist mit dem Aufbau verbunden und liegt auf dem Fahrerhaus auf. Durch Verwindungen von Aufbau und Chassis ist hier langfristig eine Schwachstelle, die man kontrollieren sollte.
Natürlich wird diese Nahtstelle überlappend konstruiert und abgedichtet, aber auch hier liegt der Teufel im Detail. Eine gute Dichtnaht mit Dekaseal langfristig und trotz Bewegung dicht zu halten ist kein Problem, aber Dekaseal ist nicht lackierbar und sieht mit der Zeit ein bisschen dreckig aus. Optisch langfristig schöner sind Kleber, die sind auch überlackierbar. Leider leidet die relativ starre Klebung zwischen Aufbau und Formteil unter den Verwindungen so dass es an den Kleberändern kleine Mikroeinrisse gibt.
Deshalb sollte man(n) frau von Zeit zu Zeit dem guten Stück aufs Dach steigen und diese Verbindungsstelle kontrollieren. Die jährliche Dichtigkeitsprüfung mit dem Wasserschlauch genügt hier nicht!

Die umlaufenden Eckleisten:
Wasser und Feuchtigkeit haben in einem Wohnmobil nichts zu suchen, es sei den wir sprechen über einen Wassertank. Leider musste auch ich die Erfahrung machen, dass mein Wohnmobil nach acht Jahren nicht mehr dicht ist.
Die Erkennung des Wasserschadens, die Ermittlung, wo das Wasser herkommen könnte und die Behebung bezieht sich auf mein Wohnmobil, seine Konstruktionsweise und seinen Stellplatz und kann deshalb nicht so einfach verallgemeinert werden.
Sichtbare Anzeichen für das Eindringen von Wasser können sein:
Wasserlaufspuren an Wänden, Aufwerfungen der Wandoberfläche, Ausbeulungen im Dekor, Verfärbungen an Wand- oder Stoffbespannungen und Feuchtigkeit oder Anzeichen von Schimmelbildung. Bei den Innenwänden ist es allerdings gut zu wissen wie diese aufgebaut sind. Ich beziehe mich hier jetzt nur auf Holz, bei Alu-oder Gfk-Innenbeplankung wird man wahrscheinlich nichts entdecken, eventuelle Feuchtigkeit befindet sich dahinter. Sind die Innenwände aus Holz, ist der Dekorbelag interessant. Bei einem Furnier oder Farbdruck kommt die Feuchte des Holzes sichtbar durch. Ist die Wand aber mit Dekorfolie bezogen kann sich auch hier die Feuchte hinter der Folie ausbreiten und äußerlich wenig Spuren hinterlassen.

Die individuellen Gegebenheiten bei meinem Wohnmobil möchte ich zuerst einmal zusammenfassen, um Ihnen damit meine Gedankengänge und Vorgehensweise verständlicher zu machen.
Es handelt sich um ein Alkovenmodell in Skelettbauweise mit einer Innenbeplankung aus 3mm Pappelholz, teilweise mit Stoffbezug. Das Wohnmobil parkt ganzjährig im Freien und steht mit der Hinterachse auf Keilen, damit Schnee und Wasser sauber über den Bug abrutschen bzw. abfließen können. Die Dachhaut ist ein schwimmend verlegtes, Alublech, das an den Kanten leicht über die Seitenwand abgerundet ist.
WasserschadenNach dem Sommerurlaub entdeckte ich bei der Innenreinigung in der rechten Ecke der Alkovenrundung an der Stirnseite schwarze Fleckchen und eine Verfärbung des Polsterstoffes. Eine Fingerprüfung ergab Feuchtigkeit im Polsterstoff. Ich entnahm daraufhin die Matratze und baute das umlaufende Rohr der Alkovenheizung aus. Ein Teil des Rohres zeigte deutliche Feuchtigkeitsränder, war aber trocken. Feuchtemessung
Damit ich auch den Übergang Alkovenrundung/Alkovenboden unter dem Rohr kontrollieren konnte musste ich das Alu/Kartonrohr durchschneiden und hochheben.
Danach habe ich mit dem Feuchtigkeitsmesser das ganze Umfeld kontrolliert und gemessen. Das Ergebnis: 65-75 Digits, also nass.
Die Stelle, wo es nass war konnte ich sehen und messen, aber trat das Wasser auch dort ein?
Ich musste den Punkt des Wassereintritts finden um dort abdichten zu können! Da das Fahrzeugdach hinten höher stand als vorne konnte das Wasser entweder an der kompletten rechten Dach-Eckleiste, dem rechten Alkovenfenster oder der Remis-Alkovendachhaube eindringen. Die Dachhaut selbst konnte ich nach einer Sichtprüfung ausschließen, diese war ohne Bläschen (Alufraß) und Schraubenlöcher, also unbeschädigt.

Skelett Alkoven Hier ein Auszug des Skelettbaus. Bei diesem Bild sieht man den Lattenverlauf des Skeletts. Wasser fließt immer nach unten  und wählt den Weg des geringsten Widerstandes. Der leichte Weg ist meistens unter den Eckprofilen, entlang den horizontalen/vertikalen Rahmenhölzern, entlang den Übergängen verschiedener Anbauteile wie Alkovenhutzen, Fenster- oder Türrahmen, den vertikalen Stoßkanten oder Klebenähten der Wandteile oder Dachfenstern. Bei meinem Beispiel konnte es eigentlich nur über einen undichten Fensterrahmen oder entlang der Dach-Eckleiste kommen. Würde es am Fenster eindringen, würde es sich am unteren Längsholz sammeln und nach vorne zur Austrittstelle laufen. Würde es irgendwo an der Dach-Eckleiste eindringen, könnte es unter dem Profil nach vorne zum Alkoven laufen und dort eindringen.
Ich habe deshalb zuerst den Fensterinnenrahmen entfernt und den Wandausschnitt kontrolliert. Weder die Sichtprüfung noch der Feuchtigkeitsmesser zeigten Auffälligkeiten.
Jetzt bin ich meinem Wohnmobil aufs Dach gestiegen und habe das Kantenprofil überprüft. Direkt über dem Alkovenfenster war ein Stoß, an dem sich zwei Enden der Profile trafen. Wassereintritt Eckprofil Der Stoß war nach oben aber nicht auf gleichem Level, die Kante des nach vorne gehenden Profil war um ca. 2-3mm höher.
Bei mir läuteten alle Alarmglocken, hier konnte das Wasser eindringen!. Ich löste die weiter hinten liegende Reelingbefestigung, um dort den Leistenfüller durchzuschneiden und dies dann später wieder sauber zu kaschieren zu können. Ich entfernte den ganzen Leistenfüller von der Dachreeling bis an das Ende des Alkovens. Jetzt konnte ich alle Profil-Befestigungsschrauben kontrollieren. Schon bei der ersten Schraube nach der Stoßkante war der Kopf abgerostet, dadurch stand das Alu-Eckprofil von der Dachhaut ab, das Wasser konnte zwischen Eckprofil unjd Gummidichtung über die gesammte Länge des Profils entlang laufen.
Dies kann auch bei allen Tür- oder Staufachrahmen passieren wenn der Leistenfiller sich mit dem Alter zusammen zieht oder aus dem Profil herausdrückt!
Von insgesamt ca.  30  Schrauben waren 9 an- oder durchgerostet! Das Eckprofil musste also abmontiert werden.
Ich entfernte Wassereintritt 2 alle Schrauben, bog das Kantenprofil leicht zur Seite und zog das darunterliegende Gummiprofil von der Dachkante ab. Darunter war Wasser! Das durfte dort, unter dem Dichtprofil, nicht sein!
Es sickerte an der Endkante des Aluprofils auf das Gummiprofil und dann durch das Schraubenloch im Profil auf das Dachblech. Dort lief es auf dem Dachblech nach vorne bis zum Alkovenbogen und drang dann dort durch ein Profilloch ohne Schraubenkopf in das Holzskelett ein. An der Verbindung Seitenwand/Alkovenstirnwand trat es dann in halber Alkovenhöhe in den Innenraum aus.
Dort lief es an der Kante des Bezugstoffes auf den Alkovenboden und teilweise unterhalb des Umluftrohres der Alkoven Heizung auch in das linke Eck des Alkovens.

Nachdem Wassereintritt und Wasseraustritt offensichtlich waren, installierte ich zuerst für 3-4 Tage einen elektrischen Heizlüfter zur Trocknung der Alkovenecke. Die Innenwand des Alkovens besteht aus 3mm geklebtem Pappelholz, dies hätte ich nicht zerstörungsfrei entfernen können. Ich verzichtete deshalb auf eine Öffnung, die allerdings eine wesentlich bessere Trocknung ermöglicht hätte. Während der Heizlüftertrocknung kaufte ich zwei Kartuschen Dekalseal 8936 und neue 3x45mm Schrauben mit Linsenkopf. Über das Thema rostfrei Edelstahl oder nur verzinkt möchte ich mich hier nicht auslassen, ich habe verzinkte genommen, rostfrei Edelstahl Linsenkopf 3x45 sind in meiner Umgebung nicht erhältlich.

Danach habe ich den Leistenfüller von dem alten Dekalin befreit und mit Aceton gereinigt und entfettet. Die gleiche Prozedur habe ich an der Gummidichtung durchgeführt. Auch am Dachblech und an der Seitenwand wurde das alte Dekalin abgerubbelt und abgezupft, und das ganze Blech mit Aceton gereinigt und entfettet.
Innen habe ich das durchtrennte Alkovenheizrohr mit Malerkreppband zusammengefügt, mit einer Manschette aus einer Klopapierrolle verstärkt und wieder verlegt.

Abdichtung Nachdem alle Teile gereinigt und fettfrei waren, habe ich zuerst alle Schraubenlöcher in der Dachhaut mit frischen Dekaseal gefüllt. Auch der überlappende Stoß von Dachhaut zu Seitenwand wurde mit einer Dekasealraupe versehen. Dann habe ich auf dem Dachblech auf Höhe der Außenseite der Gummidichtung eine durchgehende Dekasealraupe aufgetragen und anschließend die Gummidichtung wieder aufgelegt. Eine neue und passende Gummidichtung konnte ich leider nicht bekommen, ich habe deshalb den Fehler gemacht, die alte Dichtung mit ihren Bohrlöchern weiter zu verwenden. Fünf Jahre später sollte sich das als . vermeidbare Nachlässigkeit herausstellen. Die Dichtung habe ich mit dem Gummihammer leicht angeklopft. Anschließend habe ich alle alten Löcher der Gummidichtung mit reichlich Dekaseal abgedichtet.
Jetzt habe ich das alte Dach-Eckprofil wieder auf die Gummidichtung aufgelegt und leicht festgeklopft. Jetzt habe ich alle Schraubenlöcher im Aluprofil mit Dekaseal gefüllt. Dann habe ich vom Alkovenende nach vorne bzw. oben neue Schrauben eingedreht und handfest angezogen. . Nachdem das ganze Profil wieder auflag und die Schrauben handfest angezogen waren, habe ich die beiden Seitenkanten des Gummiprofils kontrolliert und überprüft, ob diese unter der Alu-Kantenleiste herausragten. Danach habe ich die Kantenleiste mit dem Gummihammer seitlich und von oben nochmals festgeklopft damit sich das Dekaseal sauber unter der Dichtung verteilt. Erst jetzt wurden die Schrauben endgültig festgezogen. Den Stoß der beiden Profilleisten habe ich rundherum abgedichtet.
Alle Schraubenköpfe habe ich jetzt nochmals mit einer Dekasealhaupe versehen, um erstens die Schraubenköpfe und Schraubendurchgänge zu versiegeln und zweitens dem Leistenfüller einen Halt zu geben.
Den Leistenfüller habe ich durch eine schräg angeschnittene Kartuschenspritztülle gezogen. Dadurch wird dieser im Querschnitt leicht gestaucht und kann dann ganz einfach in das Aluprofil eingelegt werden. Nach 30 cm Einzug sollte man allerdings das bereits eingelegten Füllerband leicht in die dem Einzug entgegengesetzte Richtung reiben, sonst wird der Füller durch den Einzug zu stark gedehnt und zieht sich später wieder zusammen was zu einer unschönen Lücke führen kann.
Auch diese Methode hat sich auf die Zeit nicht bewährt! Wird der Leistenfüller eingezogen dehnt sich das Material und zieht sich später wieder leicht zusammen. An den Enden oder Stoßkanten entstehen dann Lücken. Besser ist es das Band an der einen Seite einzusetzen und dann die gegenüberliegende Seite in die Leiste einzudrücken.
Auch der Leistenfüller bekam zum besseren Setzen leichte Schläge mit dem Gummihammer. Zum Schluss habe ich die Befestigung der Dachreeling wieder angebracht. Aufbau Eckprofil
Das seitlich übergequollene Dekaseal habe ich nach einer Woche Antrocknungszeit mit einer Bastelklinge angeschnitten und dann abgezupft, Schönheit muss sein!
Zum Schluss hier noch eine Zeichnung vom Aufbau einer Befestigung und Abdichtung mit einem Eckprofil.

Ich habe allerdings nur ca. 25% meiner Eckprofile abgeschraubt, weil ich vor Winterbeginn und Regenzeit die undichte Stelle beseitigen musste. Den Rest werde ich im kommenden Frühjahr kontrollieren, denn ich gehe davon aus, dass die restlichen Schrauben genauso vom Rost in Mitleidenschaft gezogen wurden und deshalb vielleicht auch in Zukunft Schwäche zeigen.

Inzwischen sind knapp vier Wochen vergangen und ich habe die Wasserstellen erneut überprüft. Obwohl das Wetter feucht war, mit Regen und keine richtig sonnigen Tage ist die Anzeige auf die Hälfte zurückgegangen. Nicht mehr 73 sondern 30 Digit zeigt die Feuchtemessung. Die Werte sind jetzt auf beiden Alkovenseiten gleich, es drang kein neues Wasser mehr ein und die nassen Stellen sind fast getrocknet!


Aber Feuchte kann nicht nur von außen kommen, auch innen lauern Undichtheiten.
Bei Wassersystemen mit Druckpumpe sollten alle Schlauchverbindungen mit Schlauchschellen gesichert sein. Auch Schläuche arbeiten und werden spröder. Vorsicht ist mit den Jahren vor allem bei verdeckten Schlauch- bzw. Rohrverbindungen angesagt, die hinter Verkleidungen verborgen sind. Das gilt auch für die Abläufe von Spülbecken und Duschwannen!
FrostControl leckt Bei meinem jetzigen Wohnmobil war es nach 12 Jahren ein undichtes Truma FrostControl Ventil. Das Wasser trat tröpfchenweise an der Unterseite des Wasserverzweigers aus und rann außen an der Ablaufleitung Wasserschaden 1 entlang durch den Wohnmobilboden in den darunter angebrachten zusätzlichen Unter-bodenstauraum. Der Schlauch führte ab da zwar nach außen, aber diese Durchführung war dicht. Das Wasser blieb deshalb im Unter-bodenstauraum stehen. Die beiden Ablaufschläuche waren in einer Kabelabdeckung geschützt verlegt. Diese Abdeckung war mit Holzschrauben befestigt, entlang dieser Gewinde ist das Wasser auch oberhalb der unteren Wandkante ins Holz eingedrungen. Da sowohl Wasserschaden 3 der Boden als auch die Wände des Staukastens hübsch mit Dekorfolie bezogen waren, hat man das Wasser bzw. die Holzfeuchte nie gesehen. Da kein Wohnmobil in allen Richtungen waagerecht geparkt wird, sammelte sich das Wasser in der hinteren linken Ecke und begann dort mit seiner Zerstörung. Wasserschaden 4 Ich wurde nur darauf aufmerksam, als ich einige überflüssige Sachen ausräumte und mich dabei mit der Hand auf einer weichen Stelle abgestützt habe. Da gingen dann die Alarmglocken los!!
Zuerst habe ich den Linoleumbelag in Längsrichtung mit dem Cutter eingeschnitten und vom nassen Sperrholzboden gelöst. Danach habe ich das feuchte Holz großzügig mit der Stichsäge aus Bodenplatte und Hinterwand herausgesägt, was in einem engen Stauraum nicht Wasserschaden 5 ganz einfach war (man sieht es an den Schnittkanten). Jetzt durfte zuerst einmal ein Heizlüfter ran und 48h lang die Restfeuchte im Staukasten austrocknen. Aus Dekorsperrholzplatten habe ich während dessen passende Einsatzstücke angefertigt und aus einem 5x2mm Alu Flachband einen passenden Winkel (Boden/schäge Heckwand) gebogen und mit Schraubenlöcher versehen.
Als Holz und Staukasten ausgetrocknet waren, habe ich die rechte Hälfte des Aluwinkels mit Dekalin versehen, mittig über die Schnittkante der Unterseite  angepresst und festgeschraubt. Dann habe ich die nach oben gebogene Hälfte des Aluwinkels über die hochgehende Schnittkanten des Ausschnitts gesetzt,  mit einer Dekalinraube versehen, die Bodenplatte stramm eingesetzt und von unten mit dem Aluwinkel verschraubt.
Für die Rückwand habe ich noch an der Oberkante ein Alu Flachband überlappend auf die gleiche Weise montiert und das Einsatzstück angepasst. Die beiden zusammentreffenden Schnittkanten habe ich auf Gehrung geschnitten. Wasserschaden 6 Wieder wurden alle Holzkanten mit Dekalin versehen und die Heckplatte wurde eingepresst und verschraubt. Am unteren Rand der Einfassung der Stauraumklappe habe ich ein vierkant Buchenholzstab eingepasst und von außen durch den Stauraumrahmen verschraubt. In dieses Buchenholz habe ich dann die linke Seite der eingesetzten Bodenplatte verschraubt. Jetzt wurde der eingeschnittene, abgezogene und zurückgeschlagene Linoleumlappen wieder auf die Sperrholzplatte gelegt und mit Holzleim verklebt. Wasserschaden 7 Die Innenverfugungen habe ich später noch sauber klatt gezogen. Zum Schluss wurden alle außenliegenden Kanten und Plattenstöße nochmals mit Dekalin verspachtelt und das Ganze mit Unterbodenschutz eingesprüht.
Um einen späteren Schaden dieser Art zu unterbinden, habe ich den FrostControl Ablaufschlauch in einen Abwasserschlauch mit größerem Durchmesser gesteckt und diesen Schutzschlauch durch die hintere Staukastenwand ins Freie geführt. Leckt jetzt die FrostControl, läuft das Wasser zwar immer noch am Schlauch entlang, aber da dieser nach dem Prinzip "Waschmaschinen Zulauf Schutz" in einem weiteren Schlauch steckt kann das Wasser nach außen abfließen.
Zum Schluss habe ich den Ablaufschläuchen FrostControl, Frischwassertank und Boiler Druckausgleich noch ein "Verhüterli" aus  Fliegengitter übermontiert. Im Entlüftungsschlauch für den Boiler hatte sich nämlich eine Erdwespe ihr Nest gebaut und diesen verstopft (Siehe 2.Bild rechts am Anfang).
Ende gut, alles gut. Aber wieder waren zwei Tage Arbeit nötig um die Folgen einer Billigkonstruktion von Truma zu beheben!


Behebung eines kapitalen Wasserschadens am Alkovenboden

An den umlaufenden Kantenprofilen hatte ich Jahre vorher schon mal eindringendes Wasser gehabt. Entweder ich habe die undichte Stelle nicht gefunden oder ich habe schlampig abgedichtet. Jedenfalls habe ich im Jahr 2022 wieder einen kapitalen Wasserschaden entdeckt.
Wasserschaden Aufgrund einer Krankheit war ich im Jahr 2021 ein bisschen nachlässig bei der Überprüfung meines Wohnmobils am Saisonende. Das linke Dachkanteneckprofil hatte sich am Übergang zum nächsten Profil leicht gelöst und stand ca. 2mm hoch. An der weißen Fläche ist deutlich zu sehen, dass sich auch das Dichtungsband ca. 2-3mm angehoben hatte. Nachdem ich das Fillerband abgezogen hatte, stellte ich fest, dass wieder der Schraubenkopf der ersten Schraube fehlte. Er war abgerostet. Ich wollte dann die nächsten Schrauben entfernen, um zu sehen wie weit das Wasser die Dachkantenleiste unterlaufen hatte. Von ca. 30 Schrauben bis an die Alkovenunterseite waren die Hälfte ab- und der Rest angerostet. Das untergelegte Dichtprofil war an den Knickkanten an einigen Stellen durchgescheuert. Das war der erste Schock.
Des Weiteren hatte sich das quer laufende Alu Verbindungsprofil Dachhaut zu Alu/Gfk Formteil an der Unterseite des Alkovens gelöst. Auch hier waren die Schrauben verrostet, das innere Kantholz in dem die Abdeck/Dichtleiste befestigt sein sollte war verfault.
Wasserschaden
Das Wasser musste ja irgendwo hinein gelaufen sein. Ich entfernte also im Alkoven Matratze, Froli Unterbau und die Abtrennleisten des Heizungsstranges der Alkovenheizung. In den Ecken war das Truma Rohr verfärbt und teilweise verrottet. Also entfernte ich auch das Heizrohr. Dahinter wies die Innenwand Wasserspuren auf. Daraufhin entfernte ich die ersten 10 cm des Linoleumbelages und bekam den ersten Schock: Im vorderen Bereich und entlang der Seitenwände war die Sperrholzbodenplatte des Oberbodens deutlich verfärbt, in der linken vorderen Ecke sogar sehr stark.
Mit dem Schraubendreher machte ich den Klopf/Klangtest. Von vorne nach hinten waren die ersten 40 cm und an der linken Seitenwand ca. 20 cm verrottet. Ich stieß voller Frust den Schraubendreher in die linke vordere Ecke, er verschwand bis zum Heft im Alkovenboden.            Schei……….benkleister!
Das war der zweite Schock
.

 
WasserschadenEs half nichts, ich musste zuerst einmal bis zum GfK Formteil zwischen Fahrerhaus und Alkoven alles freilegen, um einen Überblick über die Konstruktion und den Wasserschaden zu erhalten. Also her mit dem Multitool, Teilsägeblatt und einer eingestellten 8 mm Schnitttiefe. Ca. 40 cm von der Vorderkante sägte ich die Bodenplatte quer auf und hebelte die 8 mm Sperrholzplatte ab. Darunter war eine 40 mm Styroporisolierung. Das Styropor selbst war nicht nass, die darunter liegende 8 mm starke Sperrholzplatte aber schon. Der Unterboden war total weich und patschnass, genauso die Querleisten, auf denen beide Sperrholzbodenplatten auflagen. Ich entfernte also auch Stücke der Bodenplatten links in voller Alkovenlänge und bis ca. 20 cm zur Mitte.
Alle Platten und Leisten waren nass, zwischen dem Alkoven Unterboden und dem Glasfaserformteil war es triefend nass.


Wasserschaden
Ich musste also noch mehr aussägen um das Ganze richtig abschätzen zu können.
Was ich sah war frustrierend. Die tragenden Holzleisten in den Seitenwänden waren verfault, die Befestigungsleiste für den Übergang Dachblech zum GfK Formteil war verfault und die untere Bodenplatte waren entweder verfault oder in den oberen Holzteilen nass und feucht. Hier muss sich über einen längeren Zeitraum, ich schätze 2-3 Jahre, Wasser auf dem GfK Formteil gesammelt haben und beim Fahren alle Hölzer schön regelmäßig in alle Richtungen befeuchtet haben.

Und jetzt kam der dritte Schock:

In dieser GfK Wanne standen links und rechts jeweils ca. 0,5l Wasser auf dessen Oberfläche Styroporkügelchen vom "Abbruch" schwammen wie Entlein im See!!
Jetzt mussten wir, meine Enkel, meine werte Ehefrau und ich nach der Eintrittstelle suchen, denn ohne klar definierte Einbruchstelle brauchte ich mit der Reparatur des Skeletts und Austrocknung des „Wassersammelbeckens“ gar nicht erst anfangen. Da Wasser immer von oben nach unten fließt, vermutete ich diese unter dem Eckprofil, mit der Dach und Seitenwand oben abgedichtet wurden. Also mussten auf beiden Seiten die Fillerbänder, Eckprofile und die darunterliegende Dichtprofile abmontiert werden. Dabei stellte sich heraus, dass ca. 30% aller Schrauben durchgerostet waren.
Wir mussten nun auch die Dachhaut ablösen und ca. 40 cm nach oben ziehen. Nur so hatten wir genügend Platz um das Skelett und den Alkovenboden wieder sauber aufzubauen.
Beim Hochziehen der Dachhaut ist es wichtig dies sanft an beiden Seiten gleichzeitig zu tun, um keine Knicke in die Dachhaut zu bekommen. Dann folgte wieder einer der schlimmsten Arbeiten, nämlich die alten verrosteten Tackerklammern aus der Dachhaut zu entfernen, ohne diese am Rand zu verbiegen.
Im Nachhinein stellte sich aber heraus, die Wassermenge war über die Abtropfleiste am Ende der Dachhaut in die GfK Wanne geflossen. Der Tropfenfänger war zum Tropfensammler mutiert.

Um das Ganze zu verstehen und auch um später das halbverfaulte Skelett neu aufbauen zu können und das notwendige Material zu kaufen, habe ich erstmal ein paar Skizzen mit Abmessungen gezeichnet und alte Fotos aus der Fertigung herausgesucht.
Hier die Frontsicht und die Grundfläche des Alkovens.





Und hier der Skelettaufbau, ein Foto aus der Fertigungszeit und jetzt eine große Hilfe beim Wiederaufbau. Hier mal wieder ein Dankeschön an den Hersteller. Hier sieht man den Skelettaufbau, der auf beiden Seiten gleich ist, und an dem die zwei Querholme für den Alkovenbodenaufbau an den unteren Tragholmen des Seitenwandskelettes befestigt sind. Das stabile 5 mm starke Wabenblech der Außenhaut sorgte trotz der inneren Fäulnis für die notwendige Stabilität. Da der Alkoven an der Stirnseite unten abgerundet ist, war auch der Skelettholm von unten nach oben abgerundet.
Was wir nach der kompletten Öffnung des Alkovenbodens sahen war jetzt kein Schock mehr, sondern leider nur das was ich erwartet hatte! Alles war verfault bzw. patschnass und weich. Die unteren Querhölzer für den Alkovenboden, die Stirnhölzer und die unteren Seitenhölzer links und rechts mussten ersetzt werden.
Ich konnte ca. 15cm der unteren Wandleiste mit Spachtel und Schraubenzieher herauspulen. Schwierigkeiten machten die Tackerklammern mit denen die Quer- und senkrecht verlaufenden Skeletthölzer verbunden waren. Sie waren verrostet, ließen sich nicht mehr ziehen, sondern nur mit dem Multitool durchsägen. Das Gleiche galt für die Schrauben, mit denen die Querhölzer durch die Wandskelettholmen verschraubt waren. Nur Geduld und ein guter Seitenschneider halfen hier die Schraubenreste zu entfernen.
Damit war Abbruch der verrotteten Teile beendigt. Die Holz und Styroporreste füllten ca. 5 Müllsäcke!
Eines habe ich aber gelernt:
Die berüchtigte offenporige Styroporplatten, die angeblich eindringendes Wasser aufsaugen waren brottrocken. Die Mähr vom "leicht nass werdenden Styropor/EPS" bzw. vom "besseren Styrodur/XPS" hat sich in der Praxis schlicht als falsch herausgestellt. Ich hatte alle Krümel in der Hand.

Achtung, ganz wichtig:
In den nächsten acht Wochen ließ ich die offenen Innenwände richtig abtrocknen, bis auch alle noch festen Holzleisten nicht mehr feucht waren. Die trockene Winterluft genügte bei spaltbreit geöffneten Fenstern völlig, eine Innenraumheizung war nicht notwendig. Ich habe allerdings den Alkoven stundenweise mit einem Heizlüfter erwärmt. Nach Regen kontrollierte ich alle offenen Stellen auf erneute Feuchte. In dieser Zeit konnte ich mir Gedanken über die Art und Reihenfolge der nachfolgenden Aufbauarbeiten machen und das Material besorgen. Um diese Rundung auf das neue Holmholz übertragen zu können, habe ich eine 2mm starke Plastikleiste mit dem Fön erwärmt, an der gebogenen Dachhaut angelegt und den Rundungsbogen dann übertragen. Danach habe ich die total verrottete Querleiste in Teile zersägt und die Einzelstücke herausgepullt.
Für den Seitenwand-Skelettholm habe ich Eiche verwandt, alle anderen Ersatzhölzer sind Fichte. Die neuen Ersatzbodenplatten habe ich aus 6 mm Sperrholz zugesägt.
Alle verbleibenden gesunden Leisten habe ich mit dem Multitool schräg abgesägt, um die Ersatzholme mit der gleichen Schräge ansetzen zu können. Danach habe ich den abgerundeten Holm mit Caravankleber an der Innenseite der Alu-Außenwand festgeklebt und bis zur Austrocknung des Klebers innen mit Hilfshölzern abgespannt. Gleichzeitig musste ich noch darauf achten dass die Spaltmaße der Alubeplankung von Seitenwand und Dachhaut so klein wie möglich bleiben. Rechts ist es gut gelungen, links habe ich 2 mm erreicht.

Aber Achtung, der Caravan Kleber schäumt beim Abbinden leicht auf, so ca. 2mm. Die zu verklebenden Teile müssen also miteinander verpresst werden. Das ist bei stehender Außenhaut leider nicht ganz so einfach, vor allem wenn nachher auch das Kantenumlaufprofil sauber passen soll.
Achtung
: Der Technicol/Ruderer Caravankleber kommt recht dünnflüssig aus der Kartusche, wird am besten mit einer Zahnspachtel aufgetragen und das ist, bei senkrechtem Auftrag, eine Riesensauerei. Ich hatte keine dünnen Gummihandschuhe mehr und habe das Zeug kaum aus der Kleidung und den Händen bekommen. Bei Innenarbeiten in einem Alkoven 70x145x210 cm hat man kaum die richtige Arbeitshaltung um das Zeug sauber zu verarbeiten. Alle Aufbauarbeiten wurden jetzt mit sechs Händen durchgeführt. Es ist einfach zu kraftraubend im Alkoven die Maße zu nehmen, herunter zu klettern, in die Garage laufen, das Teil zusägen, zurücklaufen, in den Alkoven klettern und das Teil dort einzupassen und es letztendlich zu verkleben oder zu verschrauben.
Damit das Ganze wieder Stabilität gewinnt wurde das Alu/GfK Formteil wieder an die unteren Seitenwände geklebt und geschraubt. Als Dichtkleber wurde Sikaflex verwendet. Der nächste Schritt war der Einsatz des unteren Querholms, der das Dachblech und die GfK Wanne abschließt.
Der Querholm wurde dann mit verzinkten Winkeln am Trageholm der Seitenwand verschraubt. Von aussen schrauben konnte ich ja nicht, also mussten die Querhölzer halt  innen befestigt werden. Die Kante der GFK Wanne wurde Bostik Dichtungsband versehen, die Dachhaut auf Stoß angelegt und provisorisch mit Schrauben im neuen Querholm fixiert.
 Als nächsten Schritt haben wir die Innenseite der Dachhaut zwischen Unterkante Alkovenverkleidung und dem unteren Querholm mit einer Campingmatte aus Armaflex gedämmt. Damit kann man als Hobbywerker die Dämmung an die Alkovenrundung besser anpassen als mit dünnen Sperrholz, beklebt mit Styroporplatten. Die mit Styropor beklebte gebogene dünnen Sperrholzplatte unter der Aluhaut habe ich mir damit gespart.
Dann haben wir die Innenkanten des aufgebogenen Bachbleches mit Bostikband versehen, jetzt konnten wir die Dachhaut richtig an die Seitenwände anlegen. Die Stirnflächen des Seitenwandskeletts haben wir vorher schön über die ganze Breite von 35mm mit Dekaseal versehen. Auch die innere Unterkante des Dachbleches wurde mit Bostikband versehen, das aber an der Stoßkante über das Blech gebogen wurde. So konnten wir auch diesen Stoß wasserdicht machen.
Leider war das Wetter am nächsten Arbeitswochenende regnerisch und wir konnten die Außenarbeiten wie Dichtband auflegen, Eckprofil montieren, etc. nicht fortsetzen. Während der Austrockenzeit waren die offenen Außenkanten übrigens mit Packetband wasserdicht abgeklebt.
Wir haben deshalb mit dem Innenaufbau des Alkovens begonnen. Zuerst wurden alle Innenfugen zwischen den Seitenwänden und dem Formteil mit Dekaseal abgefugt.
Um später zu kontrollieren ob sich eventuell erneut Kondensat in der Mulde des GfK Formteils sammelt, habe ich ein 35mm Truma Schlitzheizrohr im Zwischenraum von Fahrehausabschluss und Alkovenboden Unterseite verlegt. Das linke Ende ist nach oben geführt und wird zur Belüftung an die Alkovenheizung angeschlossen (Siehe herausragendes Rohr). Die obere Seitenschale des Formteils haben wir zur zusätzlichen Dämmung mit den übrig gebliebenen Resten der Isomatte beklebt.
Da ich keine ganze Sperrholzplatte mit 2,1m Länge in den Alkoven bringen konnte, habe ich vom vorderen Querholm eine Leiste in der Längsachse als Auflage zum verbliebenen Fußbodenrest gezogen und die Boden- sowie Oberplatte in der Länge halbiert. Alle Holme, auf denen später die Grundplatte aufliegt, habe ich mit einer Gummiauflage (aufgeschnittener Fahrradschlauch) versehen, damit der Aufbau später nicht quietscht. Da alle Hölzer unten verfault und herausgerissen wurden, mussten an den neuen Seitenleisten Auflageleisten für den Unterboden montiert werden. Danach wurde Unterboden des Alkovens aus 8mm Sperrholz verlegt. Auf den Sperrholzboden haben wir dann 40mm Styroporplatten verklebt. Die Querhölzer als Auflagefläche für den Oberboden haben wir uns gespart und die 8mm Sperrholzplatten für den Oberboden direkt auf die Styroporplatten verklebt.
Der nächste Schritt war die Verlegung des Linoleums auf dem Alkovenboden, die Verlegung des Heizrohres für die Alkovenheizung und die Montage der Matratzeneinfassung. Diese schützt das Heizrohr vor Matratze und Fußzehen!
Beim Neuaufbau wollte ich eine leichte Erhöhung des Körperoberteils, deshalb habe ich aus einer 8mm Sperrholzplatte und einer 50/70mm Kantholz an der Kopfseitenumrandung eine Neigung geschaffen. Um die Sperrholzplatte gegen Wegrutschen nach unten zu sichern, wurde am unteren Ende eine 5mm Querleiste am Boden montiert.

Jetzt hatte ich eine Auflagefläche mit leichter Oberkörpererhöhung für die Froli Matratzenunterlage. Das Kantholz kann flach oder hochkant die Stütze bilden, oder man entfernt die gesamte Stützplatte und dem Schlafkomfort sind keine Grenzen mehr gesetzt. Auf der Froli Matratzenunterlage liegt dann die Latexmatratze.

Nachdem die Dachhaut wieder anlag haben wir die Stoßfugen zwischen dem seitlich nach unten gebogenem Dachblech und dem Seitenwandblech mit Dekaseal abgedichtet und in die alten Schraubenlöcher mit Dekasealfüllung versehen und mit Streichhölzern aufgefüttert. Die überstehenden Streichhölzer wurden plan zur Dachfläche mit dem Seitenschneider abgeknipst. Danach wurde das Dachblech, die überlappende Stoßfuge und der Seitenwand mit einer Dekasealraupe versehen und das neue Dichtband aufgelegt. Leider war dieses Dichtband in Originalabmessungen nicht mehr zu erhalten, es ist nun ein bisschen breiter. Aber es besteht jetzt aus Gummi, das alte war aus Plastik. Darauf wurde das Eckprofil aufgelegt und mit dem Gummihammer passend angeklopft. Um den Druck besser zu verteilen, habe ich mir dazu einen 1m langen Hilfswinkel aus Kanthölzern gebaut. Die alten Bohrlöcher in der Seitenwand habe ich nicht mehr verwendet, sondern neue Löcher in das Aluprofil und die Wandabschlussleiste gebohrt, in der Hoffnung, dass in der Mitte zwischen den alten Löchern das Holz weniger angegriffen ist. Die Löcher im Eckprofil erhielten noch eine Senkung und einen Tupfer Dekaseal, dann habe ich die Leiste wieder mit 3x25 mm Nirosta-Schrauben befestigt.
Die Schrauben haben wir nur mit geringem Drehmoment eingedreht und die Leiste immer wieder mit dem Gummihammer angeklopft.
Bei dieser Aktion muss Dekaseal an den beiden Kanten des Gummiprofils herausquellen, dann ist es sehr wahrscheinlich dicht. Optisch ist das zwar nicht sehr schön, aber Dichtigkeit hat Vorrang. Die überquellenden Reste kann man ja später nach dem Abbinden abschneiden.
Nach 24-48 Stunden Abbindezeit für das Dekaseal haben wir die Schrauben dann richtig festgezogen und alle Schraubenköpfe mit Dichtmittel abgedeckt. Dann wurde das Fillerband wieder eingelegt.
Der Einzugstrick mit der passend abgeschnittenen Spritztülle hört sich zwar gut an, dehnt aber das Plastikband, das sich dann beim nächsten Temperaturabfall wieder zusammenzieht und sich dann an den Enden verkürzt. Wir haben das Band an einer Kantenseite eingelegt und die andere Seite mit der Schraubendreherklinge eingedrückt.  Da mir keine Halle zur Verfügung stand, haben wir bei Temperaturen über 10°C im Freien gearbeitet und mussten das Ganze provisorisch abdichten. Wir haben das mit dem „berühmten“ Panzertape gemacht! Bitte lassen Sie die Finger vom dem Schrottband. Es ist weder Temperatur- noch UV fest, zerbröselt nach 4-6 Wochen und lässt sich dann nicht mehr am Stück abziehen. Das Gewebeband reist und Sie dürfen dann mit Etiketten- / Folienlöser die Faden- und Klebereste vom Aufbau abrubbeln. Wir haben zum Schluss nur noch mit klarem Paketband von Tesa gearbeitet, das ist auch dicht und lässt sich auch nach acht Wochen noch am Stück wieder abziehen.

Das Ganze in Kürze:

Kantenleisten abmontieren:

  1. Filler / Abdeckband entfernen.
  2. Schrauben rausdrehen.
  3. Kantenleiste vorsichtig abhebeln, Radius nicht verbiegen.
  4. Gummidichtband vorsichtig abziehen.
  5. Alte Schraubenreste aus Wänden rausdrehen.
  6. Alte Schraubenlöcher mit Sika Kleber auffüllen.
  7. Alte Schraubenlöcher mit Zündhölzer etc. ausfüttern und trocknen lassen.
  8. Zündhölzer plan mit Seitenschneider abknipsen.

  Skelettaufbau

  1. Alle verrotteten, nassen und feuchten Holzteile entfernen.
  2. Alle angerosteten Schrauben vom Skelett nach innen zu den Trageholmen stehen lassen für spätere Abstützung.
  3. Alle freigelegten Holzteile gut durchtrocknen lassen.
  4. Alle benötigten Kanthölzer und Leisten zusägen.
  5. Die Innenseite der GfK Wanne zur Seitenwand mit Bostikband abdichten.
  6. Die unteren Rahmenhölzer an die Seitenwand ankleben und während der Abbindezeit mit Querstreben verspannen.
  7. Alle unteren Umlaufkanten mit DekaSeal abdichten.
  8. Dachblech mit Bostikband bekleben, Wandaufbau mit Dekaseal versehen, Blech an Wandaufbau anpressen und mit Schrauben fixieren.
  9. Stirnseite GfK Wanne und Kantholz mit Dekaseal versehen, Dachblechende mit Bostikband versehen und Dachblechende anschrauben.
  10. Abtropfleiste mit Dichtband versehen und anschrauben.

 Alkovenbodenaufbau

  1. Untere Querhölzer einsetzen und mit Wandaufbau verschrauben.
  2. Untere Quer- und Längsstreben mit Gummiauflage versehen.
  3. Durchgang/Auslass für 35mm Flexrohr Inspektion/Belüftung aussägen.
  4. Flexrohr zur Belüftung/Kontrolle verlegen.
  5. Untere Alkovenbodenbretter auflegen und mit Schrauben fixieren.
  6. Obere Quer- und Längsstreben einsetzen und mit Seitenwänden verschrauben.
  7. Obere Quer- und Längsstreben mit Gummiband versehen
  8. Styropordämmung einpassen und verkleben.
  9. Obere Alkovenbodenplatte einsetzen und mit Schrauben fixieren.
  10. Unteren Rand der Seitenwände mit weißer Lasur versehen.
  11. PVC Belag zuschneiden und verlegen.
  12. Heizrohr Alkovenheizung verlegen, Blende und Abdeckung montieren.

 Kantenleisten montieren:

  1. Kantenleiste neue Löcher 2,5mm und Schraubensenkung  in den Zwischenräumen der alten Löcher.
  2. Blech mit Bremsenreiniger fettfrei machen.
  3. Dekasealraupen auftragen 2-3mm, links und rechts der Bohrlöcher.
  4. Neues Gummidichtband auf Dekaseal , auflegen, zurecht drücken und anklopfen.
  5. Kantenleiste auflegen und mit Gummihammer leicht anklopfen. Kanten Stoß auf Stoß setzen.
  6. An den Seiten austretendes Dekaseal ignorieren, nicht entfernen.
  7. Neue Löcher in Dachkante vorbohren mit 2mm.
  8. Alle Löcher in Kantenleiste mit Dekaseal auffüllen.
  9. Kantenleiste anschrauben, Schrauben nur leicht anziehen.
  10. Kantenleiste mit Gummihammer passend, glatt anklopfen, danach
  11. Schrauben handfest anziehen.
  12. Kantenleiste nochmals anklopfen, Dekaseal 24h abbinden lassen, dann Schrauben fest anziehen.
  13. Fillerband einlegen.

Verbesserungen bei der Rekonstruktion

  1. Halblöcher in Matratzenumrandung für Warmluftaustritt zur Matratzenunterlüftung.
  2. Ausströmöffnungen Rohr Alkovenheizung nach halb unten richten.
  3. Am oberen Rand der Matratzenumrandung Lochband als „Reinfallschutz“ befestigen.
  4. Im vorderen linken Bereich der beiden Bodenplatten links/rechts 2x3,5 cm Loch für Belüftungs- und Inspektionsrohr.

Benötigtes Werkzeug
Multitool mit Holzsägeblatt, Holzteilsägeblatt und Schaber
Bohrmaschine mit Torcbits
Stichsäge
Kartuschenpresse
Verschiedene SchraubendreherSpachtel glatt und mit Sägezahn

Material
2x Pappelsperrholzplatten 0,6x70x210 cm
2x Eichenholzleiste 2,5x8x145 cm
4x Fichtenholzleisten 4x5x210 cm
4x Styroporplatten 4x40x60 cm
5x DEKAseal 8936 Dichtmittel
3x Bostik Dichtband 0,2x2x500 cm
2x SikaFlex 252/252i Kleber
1x Ruderer / Technicol Caravankleber
50x Nirosta Schrauben 3x35, sonstige Spaxschrauben
20m Dichtband f. Eckprofilleiste
20m Fillerband
5m Truma Isoflex Ø 35mm
210x145mm Linoleum
1x Dose Kleber
3x Bremsenreiniger
2x Folienlöser
1x Satz neue Sägeblätter Multitool

 Kosten
Material ca. 720 €
Arbeitszeit ca. 160 Mann/Frau Stunden
 


Stand 11.11.2023

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